Beginn der Bauarbeiten für ein Feld- und Waldklassenzimmer
unter Leitung unseres Naturschutzfachwartes Hartmut Stech wurde in diesen Tagen mit dem Bau eines Feld- und Waldklassenzimmers in Grünwettersbach begonnen. Dazu hatten wir eine Reporterin der Badischen Neuesten Nachrichten eingeladen. Nachstehend ihr Bericht vom 12.11.2004:
Exkursion vom 29.06.2003 zum Thema "Die Alb III. Abschnitt Das Albtal"
Das Naturschutzzentrum Rappenwört konnte in Zusammenarbeit mit der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland
24 Personen, darunter auch einige umweltinteressierte der O.G. Wettersbach, begrüßen.
Schwerpunkte dieser sehr informativen Veranstaltung waren :
- Die Moosalb, der größte Nebenfluss der Alb
- botanische Informationen
- geschichtliche Daten
Die Alb diente bis 1818 als Transportweg für Scheitholz. Einige Natursteinmauern sind stumme Zeugen dieser Zeit. Hier fühlen sich die Schwarzerle und die wilde Johannisbeere besonders wohl. Sie machen einen Teil der Uferbepflanzung aus.
Daneben ist die Alb noch Energielieferant für Mahl- u. Sägemühlen bis zur heutigen Zeit. So wurden bis zu 30 Wasserwerke angetrieben. Selbst heute noch gewinnen einige Industriebetriebe mittels Generatoren ihren Strom aus der Alb.
Teilweise unterspülte Uferbefestigungen zeigen hier und da ihre Spuren.
Pflanzen sagen etwas über die Bodenbeschaffenheit aus. Während die Brennnessel sehr nährreiche Böden bevorzugt, beweist das echte Mädesüß , eine bis zu einem Meter hohe gelblich blühende Pflanze, einen hohen Sauerstoffgehalt. Der flutende Hahnenfuss mit seinen bis zu 6 Meter langen Stängeln, zeigt an, dass das hier ein schnellfließendes Gewässer ist.
Bis Ende der 50er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden die Wiesen um die Alb bewässert. Das wärmere Wasser ließ den Schnee auf den Wiesen schmelzen und verlängerte so die Vegetationszeit. Auf diese Weise waren so 3 Heuernten im Jahr möglich.
Als Abschluss wurde der Unterschied verschiedener Farne erklärt. Die größten Blätter hat der Adlerfarn. Wir fanden ein Blatt, das über ein Meter maß.
Wieder eine wunderschöne und hochinteressante Veranstaltung, die Lust auf mehr macht. Am 13.07.2003 um 14.30 Uhr am Waldparkplatz (beim Friedhof) in Bad Herrenalb.
Hartmut Stech, Naturschutzwart
Lernen im Schulhaus weicht Spaß in freier Natur
Grundschüler bauen Nistplätze und ein Waldklassenzimmer
Von unserer Mitarbeiterin Carina Jock
"Wir lernen hier etwas über die Natur, die Pflanzen und die Tiere", berichtet der neunjährige Felix euphorisch, die Bäckchen rot vor Anstrengung und Kälte. Er ist gerade dabei Baumrinde auf dem matschigen Waldboden zu verteilen, "damit es nicht so rutschig ist, wenn wir später einmal wieder herkommen", erklärt er. Gemeinsam mit Grundschülern der Grünwettersbacher Carl-Benz-, und Heinz-Barth-Schule, sowie der Waldenser Grundschule Palmbach kommt Felix seit Dienstag täglich für etwa zwei Stunden ins Wettersbacher Landschaftsschutzgebiet "Gewann Wolf". Auf Initiative der Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins Wettersbach legen sie dort bis einschließlich heute ein Biotop an.
"Die Kinder sind dabei aus Steinen eines abgerissenen Grünwettersbacher Hauses eine Trockenmauer zu bauen", so Hartmut Stech, Naturschutzwart des Schwarzwaldvereins. In den Ritzen der Mauer sollen sich später Insekten ansiedeln, während in einer von den Schülern angelegten Benjeshecke aus Zweigen bald Vögel nisten sollen. Auch für einen Unterschlupf für Igel hätten sie gesorgt, indem sie einen Haufen aus Geäst aufschütteten.
Ziel des Projektes ist, den Kindern deutlich zu machen, dass sie aus Abfallprodukten wie Gehölz neue Lebensräume schaffen können", betont Rainer Frank, Ortsvorsteher aus Wettersbach, der sich selbst ein Bild von der Tätigkeit der Grundschüler machte. Wie er zeigte sich auch Harald Scholz, Schulleiter der Heinz-Barth-Schule, beeindruckt vom Einsatz und der Teamarbeit der kleinen Waldarbeiter. "Die neuen Bildungspläne haben es ermöglicht, dass unsere Schule das Profil "Natur und Umwelt" wählen konnte, weswegen wir die Woche mit den Klassen im Gelände verbringen", so Scholz. Die Aktion werde nach dieser Woche fortgesetzt, denn schließlich würden die Kinder im Gewann Wolf auch ihr Waldklassenzimmer mit Tischen und Bänken aus Eichenholz bauen. Beim Unterricht im Freien sollen dann in Zukunft Schautafeln den Stoff vermitteln, und nicht nur Felix, sondern auch Katharina und Sophie freuen sich schon auf die Schulstunden im Waldklassenzimmer. Mit Spaten, Stöcken, aber auch mit bloßen Händen graben Sophie und die anderen kleine Steine aus dem Waldboden aus, um Lücken in der Trockenmauer zu füllen. Und obwohl ein Mädchen offen kund gibt, dass ihr geradezu "saukalt" ist, bremst sie das nicht in ihrem Eifer.
Nicht weniger Mühe gab sich laut Stech vorgestern eine Gruppe behinderter Kinder, die einen Holzhaufen als Unterschlupf für Mäuse aufschüttete. Diese Kinder der Waldenser Grundschule, die Dank des integrierten Schulentwicklungsprogrammes (ISEP) dort zur Schule gehen, haben so die Möglichkeit die Natur zu erleben, meint Frank. Dass immer weniger Kinder vom Elternhaus aus mit der Natur vertraut gemacht werden, bedauert Stech sehr: "Für berufstätige Eltern ist es bequemer, in der Freizeit vor dem Fernseher zu sitzen, als spazieren zu gehen", vermutet er. Dabei hielten sich viele Kinder so gerne im Freien auf. Wie Felix. Denn der strahlt.
Wir bauen ein Wald- und Wiesenklassenzimmer
Projektwoche der Heinz-Barth-Grundschule
Es war kalt, als sich die ersten beiden Klassen am Dienstag nach den Herbstferien auf den Weg ins Gewann Wolf machten. Hartmut Stech, Naturschutzwart des Schwarzwaldvereins Wettersbach, erwartete sie bereits. Dank seiner sehr guten Planung und Organisation waren die Vorarbeiten im Gelände abgeschlossen. Nach einer kurzen Einweisung war es dann endlich so weit, die Arbeit konnte beginnen. In den folgenden Tagen schleppten die Kinder mit ungebremstem Eifer Steine, schichteten sie zu einer Trockenmauer auf, zogen Äste und Zweige aus dem Unterholz und legten eine Benjeshecke an oder bauten aus Reisig einen Unterschlupf für Igel. Andere wiederum sammelten Unrat ein und legten Pfade an. Schnell war die Kälte vergessen und in der Pause wärmte ein heißer Tee. Auch ohne Tische und Bänke war ein Stück Natur, von den Kindern unbemerkt, zum Klassenzimmer geworden. Unter der Anleitung freiwilliger Helferinnen und Helfer lernten sie den Sinn ihrer Arbeit begreifen. Die Initiative des Schwarzwaldvereins Wettersbach bietet der Heinz-Barth-Grundschule die Möglichkeit, ihr Profil "Natur und Umwelt" im Einklang mit den neuen Bildungsplänen umzusetzen. Schon nach einer Woche hat sich gezeigt, dass die engagierten und fachkompetenten Begleiterinnen und Begleiter des Projektes eine Bereicherung für das Schulleben sind. Zusammen mit den Kindern freuen wir uns auf das Frühjahr wenn es heißt: "Wann gehen wir wieder ins Gelände?"
Die zweite Gruppe wurde von Herrn und Frau Horn betreut. Verschiedene Nistkästen, Vogelnester und Vogelmodelle wurden gezeigt sowie Vogelstimmen vorgespielt und erklärt.
Selbstverständlich wurden die Gruppen gewechselt, sodass jeder Praxis und Theorie kennenlernen und erleben konnte.
Nach etwa zweieinhalb Stunden endete die Veranstaltung mit einem kleinen Imbiss.
Herzlichen Dank an Schülerinnen, Schüler, Lehrkräfte, Begleitpersonal sowie den vielen Helfern, die an dieser Aktion beteiligt waren.
Besonderen Dank an Erika und Günther Horn für ihre interessanten Darbietungen.
Da diese Aktion ein voller Erfolg war, werden wir solche Naturaktionen wieder durchführen.
Eine Trockenmauer, Ruhe und Nistplätze für Tiere und ihr eigenes Waldklassenzimmer bauen
Grundschüler aus Wettersbach im Landschaftsschutzgebiet "Gewann Wolf".
Ab nächsten Sommer sollen sie dann dort unterichtet werden.
Foto: Donecker
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Kirschbaum ca.180 Jahre alt |
Kirschbaum |
Trockenmauer |