Einen Schmetterling mit einem seltsamen Namen, den
Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling
(Glaucopsyche nausithous)
finden wir in Grünwettersbach im Bereich des Hatzen-grabens.
Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 28 bis 33 Millimetern. Die Flügeloberseiten sind bei den Weibchen einfarbig dunkelbraun, bei Männchen dunkelblau beschuppt mit breitem, schwarzgrauem Rand. Daneben sind bei den Männchen auf den Vorderflügeloberseiten schwarze Punkte erkennbar. Die Flügelunterseiten sind bei beiden Arten graubraun mit bogenförmig gereihten schwarzen Punkten, die hell gerandet sind.
Vorkommen
Sie sind in Süd- und Mitteldeutschland zu finden, aber nur im Alpenvorland häufiger, sonst sind sie fast überall selten geworden. Sie leben an typischen Wiesenknopf- standorten, teilweise genügt ein feuchter Graben, in dem die Blüten solange stehen bleiben können, bis die Raupen sich entwickelt haben. Insgesamt sind sie an Feuchtwiesen gebunden, innerhalb derer sie aber auch trockenere Randbereiche besiedeln können.
Nahrung der Raupen
Die Raupen ernähren sich ausschließlich von den Blüten des Großen Wiesenknopfs (Sanguisorba officinalis).
Entwicklung
Die Weibchen legen ihre Eier einzeln an die noch nicht aufgeblühten Knospen der Futterpflanzen. Die Raupen fressen die Blütenköpfe von innen auf, sie fressen aber auch noch an den geöffneten Blüten und den Samenanlagen. Nach einiger Zeit lassen sie sich fallen und warten, bis sie ihre Wirtsameisen Myrmica rubra, Myrmica samaneti oder Myrmica scabrinodis in deren Bau tragen. Dort fressen sie Ameisenlarven und überlassen den Ameisen im Gegenzug ein zuckerhaltiges Sekret. Die Raupen sind in der Lage, den Nestgeruch der Ameisen zu imitieren. Einmal im Ameisennest untergebracht, werden sie von den Ameisen wie die eigene Brut gepflegt, obwohl sie sich bis zur Verpuppung räuberisch von deren Eier und Larven ernähren. Sie überwintern im Ameisenbau und verpuppen sich auch dort im Frühjahr. Nach dem Schlüpfen aus der Puppe muss der Schmetterling sofort das Ameisennest verlassen, da jetzt die Tarnung nicht mehr funktioniert und der Schmetterling nun selbst als Beute betrachtet wird
Schutzmaßnahmen
Da die Art europaweit gefährdet ist und als Schlüsselart betrachtet werden kann, ist sie als FFH-Art eingetragen. Schutzmaßnahmen sind eine einschürige Mahd ab Anfang September, die Vermeidung schwerer Maschinen, von Eutrophierung und die Flächensicherung. Die Art scheint anfällig für Polderflutungen zu sein, wahrscheinlich ist dabei die Gefährdung der Wirtsameisen ausschlaggebend, auf die die Falter angewiesen sind.