Zecken übertragen Krankheiten: FSME und Borreliose
Wo halten sich Zecken auf?
Zecken leben in Bodennähe. Sie „lauern"
auf Gräsern, Sträuchern oder im Unterholz und lassen sich nicht, wie
oft behauptet wird, von Bäumen fallen. Zecken stechen Säugetiere, wie
z. B. Rehe, Füchse, Mäuse oder Ratten und saugen ihr Blut. Aber auch
Menschen werden von ihnen nicht verachtet: Wir streifen die Zecken an
Wegrändern, Wiesen, aber auch in Gärten und Parks beim Vorbeigehen ab.
Zecken sind vom Frühjahr bis zum Spätherbst (November) aktiv.
Wie können Zecken Krankheiten übertragen?
Zecken
beherbergen verschiedene Krankheitserreger. Beim Blutsaugen können sie
Viren und Bakterien übertragen. Ein Zeckenstich wird oft nicht bemerkt,
da der Speichel der Zecke betäubende Substanzen enthält. Ein kurzer
Stich der Zecke genügt, um infiziert zu werden.
Welche Krankheiten werden durch Zecken übertragen?
Zecken
übertragen in Europa vor allem die Borreliose und die
Hirnhautentzündung FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). Die
Borreliose wird durch ein Bakterium, die FSME-Erkrankung durch ein
Virus verursacht.
Beide Infektionen können zur Entzündung der
Hirnhäute, des Gehirns, der Nerven und des Rückenmarks führen. Die
Entzündungen der Nerven können Lähmungen verursachen. Bei schwerer
Erkrankung kann der ganze Körper gelähmt werden. Durch die
FSME-Erkrankung können die Patienten, je nach Verlauf, dauerhafte
Restschäden in unterschiedlicher Ausprägung behalten. Auch bei
leichteren Verläufen kann es passieren, dass es nach der Erkrankung zu
vorübergehenden Persönlichkeitsveränderungen kommt. In besonders
schweren Fällen sind sogar schon Patienten an einer FSME gestorben. Bei
der Borreliose können zusätzlich Erkrankungen der Gelenke, der Haut und
des Herzens auftreten.
An welchen Anzeichen kann ich die Erkrankungen erkennen?
FSME:
Die FSME-Erkrankung beginnt häufig wie eine Grippe („Sommergrippe") mit
Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Zeckenstiche bleiben oft unbemerkt.
Erwähnen Sie deshalb beim Gespräch mit Ihrem Arzt Aktivitäten im Freien
(z. B. Wandern, Fahrradfahren). Borreliose: Eine ringförmige Rötung der
Haut um die Einstichstelle kann ein Anzeichen für eine Borreliose sein.
Diese Hautrötung tritt jedoch nicht immer auf. Sollten Sie eine solche
Rötung erkennen, suchen Sie bitte umgehend Ihren Arzt auf.
Wie kann ich mich vor Zecken schützen?
Einen
gewissen Schutz vor Zeckenstichen bieten geschlossene Kleidung und
insektenabweisende Mittel. Zeckenstiche lassen sich jedoch damit nicht
völlig verhindern. Meiden Sie hohes Gras, Gebüsch und Unterholz. Suchen
Sie Ihren Körper nach einem Aufenthalt in der Natur immer nach Zecken
ab, z. B. nach einem Spaziergang oder Gartenarbeit. Die Erreger der
Borreliose werden in der Regel erst einige Stunden nach Beginn des
Blutsaugens übertragen. Deshalb besteht durch rechtzeitiges Entfernen
die Möglichkeit, eine Borreliose zu verhindern. Das FSME-Virus wird
sofort nach Beginn des Blutsaugens übertragen. Die Entfernung der Zecke
bietet deshalb keinen Schutz vor der FSME!
Elektronenmikroskop
Was mache ich, wenn ich von einer Zecke gestochen wurde?
Die
Zecke sollte sofort entfernt werden: Fassen Sie mit einer Pinzette oder
mit den Fingernägeln so nah wie möglich an der Haut unter die Zecke.
Lockern Sie die Zecke vorsichtig und ziehen Sie sie langsam nach oben
heraus. Sie sollten die Zecke dabei nicht zerdrücken. Ihr (Haus-)Arzt
sieht sich die Stichstelle an und berät Sie weiter.
Kann ich mich vor diesen Erkrankungen schützen?
Ja,
vor der FSME-Erkrankung können Sie sich durch Impfung schützen. Da die
FSME-Erkrankung nicht ursächlich mit Medikamenten behandelt werden
kann, kommt der Impfung eine besondere Bedeutung zu. Die FSME-lmpfung
bietet den sichersten Schutz vor der Erkrankung.
Eine
Schutzimpfung gegen Borreliose in Europa gibt es bisher nicht. Die
Borreliose ist jedoch mit Antibiotika behandelbar. Die Behandlung
sollte so früh wie möglich beginnen.
Wer sollte sich gegen die FSME-Erkrankung impfen lassen?
Das
Risiko einer FSME-Erkrankung ist nicht auf beruflich gefährdete
Personen wie Förster, Waldarbeiter oder Landwirte beschränkt. Ganz im
Gegenteil. 90% der an FSME erkrankten Personen infizierten sich bei
Freizeitaktivitäten! Z. B. beim Wandern, Zelten, Joggen, Radfahren,
Angeln, Schwimmen, Golfen, Mountainbiken, Reiten, sogar beim Arbeiten
oder Spielen im Garten, Hund ausführen, Tennis spielen, Picknicken,
Pilze sammeln, Kajak fahren.... Die Impfung gegen FSME wird allen
empfohlen, die in einem FSME-gefährdeten Gebiet wohnen oder dorthin
reisen und sich in der Natur aufhalten und damit Zeckenstichen
ausgesetzt sind.
Weitere Informationen zu Zecken:
Broschüre (pdf)
im Internet:
Zecken.de
Zecken
Borelliose Symptome
Zecke vollgesogen, Borelliosesymptom
Zecken in Entwicklungsstadien