Vollmondmorgen an einem Sonntag
(Am Eingang des Grünwettersbacher Waldweges zur Spinnerei)
Geh ich morgens durch die Auen,
wenn die Menschheit sanft noch ruht,
ach was kann man da erschauen
bei des Mondlichts milder Glut
Wenn die letzten Sterne funkeln
und die Nacht mit dem Tage ringt,
dann entschwindet bald das graue Dunkel;
schon die Blätter wiegen sich
im leisen kühlen Morgenwind.
Pirsch ich ruhig und gelassenen Schrittes,
entlang am grünen Waldessaum,
bis hinunter fast zur Talesmitte -
auf der Höhe schon ein Reiter,
ach so früh, man glaubt es kaum.
In der Ferne der Glocken Geläute
ruft uns ernsthaft zum Gebet,
wissen wir was dies bedeutet -
ehe unsere Sinne es verweht?
Willi Berger