Grenzsteine
Dreimarkstein und Geleitstein

Am Eingang der Hornklamm steht ein sog. Dreimarkstein aus dem Jahre 1790. Er bezeichnet den Grenzverlauf zwischen Ettlingen, Wolfartsweier und Grünwettersbach. Gleichzeitig beschreibt er die Grenze der Markgrafschaft Baden-Durlach und Baden-Baden, die zugleich Geleitherren waren und diesen Weg unter ihren besonderem Schutz gestellt haben (Geleit) daher ist auf der Seite von Wettersbach die Inschrift "Geleit Wetterpach"  eingemeißelt. Auf der Ettlinger Seite des Steines befindet sich das Wappen der Stadt Ettlingen.
Die Geleitstraße Baden-Durlach endet hier an der Grenze zu Wolfartsweier einseits, anderseits führt sie weiter in Richtung Ettlingen (zu Baden-Baden gehörig).

Begriff Geleit:

Bis in das 18. Jh. war das Reisen wegen der unbequemen Fortbewegungsmittel, der staubigen Straßen und der vielen Zollschranken nicht nur unbequem, sondern auch gefährlich: Räuber und Wegelagerer bedrohten ständig Leib und Leben. Für Abhilfe sorgte der Geleitschutz. Zuständig dafür waren die Territorialherren: auf der einen Seite die Markgrafen Baden-Durlach, auf der anderen Seite die Markgrafschaft Baden-Baden. Der Geleitstein markiert die Grenze, an der die Übergabe zwischen den Geleitreitern stattfand. Den Reitern war es streng verboten, einen Pferdehuf ins benachbarte Geleitrechtsgebiet zu setzen.
Die bewaffneten Reiter konnten Räuber meist abschrecken. Die Reisende hatten sich an einem bestimmten Ort vor der Stadt zu sammeln und mussten für ihren Schutz ein Geleitgeld entrichten. Mit der Zeit, als nach dem Ewigen Landfrieden von 1495 die Bedrohung immer mehr zurückging, wurde der Geleitschutz allerdings zunehmend zu einer lästigen Pflicht für die Reisenden - und zu einem Machtinstrument der Territorialherren. Mit der Schaffung des Deutschen Zollvereins 1833/34 verlor er vollends seinen Sinn.

Grenzmarkierung durch einen Graben.
Teilweise wurde die Grenzen durch einen Graben zusätzlich gekennzeichnet. Reste davon befinden sich in der Umgebung des Dreimarksteins in Richtung Wolfarsweier hangabwärts und sind gut erkennbar. Dort sind auch weitere Grenzsteine im Wald ausfindig zu machen.

Beschreibung der interessantesten Grenzsteine am Grenzweg
Sühnekreuze

Am Busenbacher Weg findet man ein Sühnekreuz am Rande des Feldrains mit einem Pflugsech als Zeichen.
Der Sage nach soll ein Bauer unter den Pflug gekommen sein und ist so
auf ungewöhnliche Art ums Leben gekommen.
Grenzsteinsammlung beim Lamprechtshof
Einige Grenzsteine mit der Markierung der Grenze zwischen dem Lamprechtshof und Gemarkung Durlach befinden sich an der hauswand. Leider ist nur eine Seite zu sehen.



Grenzsteine im Bergwald / Hohenwettersbach
Auf dem Weg zwischen den Wegweisern "Im Wald" und "Bergwald" befinden sich in der Nähe des Bergwaldes (Siedlung) am Wegrand mehrere Grenzsteine, von denen einer besonders auffällt. Auf der einen Seite ist ein Wappen mit einer Kanne  zu sehen. Dies deutet auf den Besitz des Freiherrn Wilhelm Friedrich Schilling von Canstatt hin. Die Güter der Gemarkung Hohenwettersbach wurden 1714 von Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach seiner aus einer morganatischen Verbindung stammenden Tochter Karoline von Wangen übertragen, diese wiederum heiratet den markgräflichen Obermarschall und Obervogt Wilhelm Friedrich Schilling von Canstatt. Dieser führt im Familienwappen eine Kanne, die dann auch auf den Grenzsteinen angebracht wurde.


Grenzstein mit Kanne
Grabstein Schilling von Canstatt in Hohenwettersbach
Grenzsteine am Grenzweg Hornklamm - An der Grenze
Sammlung von Grenzsteinen und Sühnekreuzen in Hohenwettersbach

In Hohenwettersbach wurde im Lustgarten eine Sammlung von Grenzsteinen und ein Sühnekreuz (15. - 17. Jh.) angelegt. Diese sind vor der Zerstörung gerettet worden (Bauarbeiten, Straßenbau, aus dem Feld herausgepflügt). Sie sind frei zugänglich. Leider fehlen hierzu nähere Erläuterungen.
Alte Grenzsteine fallen unter den Begriff „Kleindenkmale“. Noch treffen wir sie bei Wanderungen in Wald und Feld an. Viele dieser alten Grenzsteine sind schon der Flurbereinigung zum Opfer gefallen, wurden entwendet oder einfach zerstört. Es wäre jedoch schade, wenn wir uns nicht an diese steinernen Zeitzeugen und deren oft interessanten Gestaltung erinnerten. Aus diesen Gründen der Schwarzwaldverein Wettersbach den Rundwanderweg "Bergdörfergrenzweg" ins Leben gerufen.
Fotogalerie der Genzsteine
nähere Informatione beim Darübergehen mit der Maus über das angezeigte Bild.